Was darf mein Hund nicht essen? Teil 2

Wenn dein Hund beim Abendessen neben dir sitzt und mit seinen grossen, treuen Augen auf deinen Teller starrt, könnte man fast meinen, er sei ein erfahrener Gourmet auf der Suche nach dem nächsten kulinarischen Highlight. Aber bevor du ihm einen Bissen von deinem köstlichen Steak gibst, lass uns einmal klären, was auf dem Speiseplan für deinen vierbeinigen Freund wirklich tabu ist. Denn wie du vielleicht schon gehört hast: Nicht alles, was für uns Menschen ein Festmahl ist, ist auch für Hunde ein Genuss!

Nachdem wir in einem anderen Blogbeitrag schon einmal kurz auf das Thema eingegangen sind, ist dieses Mal alles ganz anders. Vorwarnung! Nimm deine Lesebrille hervor und stell dich auf einen etwas längeren Blogbeitrag ein. Ernährung ist nämlich eines der wichtigsten Themen. Viele Dinge die mit diesem Thema zusammenhängen sind auf den ersten Blick nicht offensichtlich. Umso wichtiger also, dass man sich über dieses Thema einen Überblick verschafft.

1. Welche Lebensmittel darf mein Hund also nicht essen? 

Schokolade

  • Schokolade enthält zwei Bestandteile, Theobromin und Koffein, die für Hunde giftig sind, da Hunde diese Substanzen viel langsamer abbauen als Menschen. Theobromin kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen führen, einschliesslich Erbrechen, Durchfall, erhöhter Herzfrequenz, Zittern und im schlimmsten Fall sogar zu Krampfanfällen oder einem tödlichen Ausgang. Je dunkler die Schokolade ist, desto höher ist der Theobromingehalt, was bedeutet, dass dunkle Schokolade und Kochschokolade noch gefährlicher sind als Milchschokolade.

Zwiebeln und Knoblauch

  • Zwiebeln und Knoblauch enthalten Substanzen, die als Thiosulfate bekannt sind, die für Hunde toxisch sind und die roten Blutkörperchen schädigen können. Dies führt zu einer Erkrankung, die als hämolytische Anämie bekannt ist, bei der die roten Blutkörperchen abgebaut werden und der Hund an Schwäche, Atemnot und Blässe leidet. Auch in geringen Mengen können Zwiebeln und Knoblauch gefährlich sein, und die Symptome zeigen sich nicht immer sofort, was eine rechtzeitige Behandlung erschwert.

Trauben und Rosinen

  • Trauben und Rosinen sind für Hunde unbekanntermassen toxisch, und selbst kleine Mengen können bei manchen Hunden zu schweren Nierenproblemen führen. Die Symptome einer Trauben- oder Rosinenvergiftung können Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit und Appetitlosigkeit umfassen, und die Auswirkungen auf die Nieren können lebensbedrohlich sein. Es gibt keine spezifische Menge, die als sicher angesehen wird, was bedeutet, dass es am besten ist, Trauben und Rosinen ganz zu vermeiden.

Avocado

  • Avocado enthält Persin, eine Substanz, die für viele Tiere, einschliesslich Hunden, toxisch sein kann. Bei Hunden kann der Verzehr von Avocado zu Erbrechen und Durchfall führen, da ihre Verdauung nicht gut mit dieser Frucht umgeht. Besonders die Schale, der Kern und die Blätter der Avocado enthalten höhere Konzentrationen von Persin, die für deinen Hund gefährlicher sind als das Fruchtfleisch.

Alkohol

  • Alkohol hat bei Hunden eine deutlich stärkere toxische Wirkung als bei Menschen, da sie viel empfindlicher auf die Wirkung von Ethanol reagieren. Schon kleine Mengen können zu schweren Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Atemnot, Koordinationsproblemen und sogar zu einem komaähnlichen Zustand führen. Im schlimmsten Fall kann eine Alkoholvergiftung bei Hunden tödlich enden, weshalb es wichtig ist, ihnen niemals alkoholhaltige Getränke oder Lebensmittel zu geben.

Koffein

  • Koffein wirkt auf Hunde ähnlich wie auf Menschen, hat jedoch eine viel stärkere Wirkung und kann bei Hunden schnell toxisch werden. Die Symptome einer Koffeinvergiftung umfassen Nervosität, Zittern, erhöhter Herzschlag und möglicherweise sogar Krampfanfälle. Da Koffein in vielen Produkten wie Kaffee, Tee und sogar einigen Softdrinks enthalten ist, sollte darauf geachtet werden, dass Hunde keinen Zugang zu diesen Lebensmitteln haben.

Nüsse

  • Während einige Nüsse für Menschen gesund sind, sind viele Nüsse, insbesondere Macadamianüsse, für Hunde toxisch und können ernsthafte Gesundheitsprobleme verursachen. Der Verzehr kann zu Symptomen wie Erbrechen, Zittern, erhöhter Körpertemperatur und Schwäche führen. Darüber hinaus sind Nüsse aufgrund ihres hohen Fettgehalts schwer verdaulich und können zu Magen-Darm-Problemen oder Pankreatitis führen.

Rohe oder ungekochte Kartoffeln

  • Rohe Kartoffeln enthalten Solanin, ein Alkaloid, das für Hunde giftig ist und zu Magen-Darm-Beschwerden führen kann. Solanin ist in höheren Konzentrationen in den grünen Teilen der Kartoffel, einschliesslich Schale und Keimen, vorhanden. Gekochte Kartoffeln sind jedoch unbedenklich, solange sie ohne Gewürze oder Zusätze serviert werden, aber rohes Gemüse sollte immer vermieden werden.

Knochen (gekocht)

  • Gekochte Knochen sind besonders gefährlich für Hunde, da sie beim Kauen splittern können, was zu Verletzungen im Mund, Rachen oder Verdauungstrakt führen kann. Diese Splitter können sich in der Speiseröhre oder im Magen festsetzen und zu ernsten Verletzungen oder sogar zum Tod führen. Ausserdem können sie auch Erstickungsgefahr darstellen, besonders bei kleinen Hunden oder bei Knochenstücken, die zu gross sind, um sie sicher zu kauen.

2. Und wie sieht es aus mit Früchten? 

Die oben bereits erwähnten Avocados und Trauben/Rosinen lassen wir hier jetzt einmal weg. Es gibt aber noch andere Früchte und Gemüse, welche dein Hund besser nicht essen sollte. 

Zitrusfrüchte (wie Zitronen, Limetten und Orangen)

  • Diese Früchte enthalten hohe Mengen an Zitronensäure, die bei Hunden Magen-Darm-Beschwerden verursachen können. Der saure Geschmack ist für die meisten Hunde unattraktiv, und sie meiden sie in der Regel.

Kirschen

  • Kirschen enthalten Cyanid in ihren Kernen, was für Hunde giftig sein kann. Der Verzehr von Kirschen kann zu Atemproblemen, Schock und im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Pflaumen

  • Pflaumen und insbesondere ihre Kerne enthalten ebenfalls Cyanid, das giftig ist. Der Verzehr kann zu Magen-Darm-Problemen und in schweren Fällen zu schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen.

Rhabarber

  • Die Blätter des Rhabarbers sind sehr giftig für Hunde und können zu Nierenversagen führen. Auch der Stiel ist nicht empfehlenswert, da er Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann.

Datteln

  • Datteln sind sehr zuckerhaltig und können Magenprobleme verursachen. Der hohe Zuckergehalt kann auch zu Übergewicht und anderen gesundheitlichen Problemen führen, wenn sie in grossen Mengen gefüttert werden.

3. Und wie siehts mit dem Gemüse aus? 

Selbstverständlich gibt es auch Gemüsesorten, welche dein Hund nicht essen sollte. Auch hier listen wir dir die Lebensmittel auf: 

Tomaten (insbesondere unreife)

  • Unreife Tomaten und die grünen Teile der Tomatenpflanze enthalten Solanin, das für Hunde giftig ist. Reife Tomaten sind in kleinen Mengen unbedenklich, aber Vorsicht ist geboten.

Paprika (insbesondere die grünen)

  • Während rote und gelbe Paprika in kleinen Mengen unbedenklich sind, können grüne Paprika für einige Hunde schwer verdaulich sein und Magenprobleme verursachen.

Kohl und andere Kreuzblütler

  • Gemüse wie Brokkoli, Rosenkohl und Blumenkohl können bei Hunden Blähungen und Magenbeschwerden verursachen, besonders wenn sie in grossen Mengen gefüttert werden.

Eingelegtes Gemüse

  • Eingelegtes Gemüse wie Gurken oder Oliven enthält oft viel Salz, was für Hunde schädlich sein kann. Zu viel Salz kann zu Dehydration und anderen gesundheitlichen Problemen führen.

Fazit: 

Insgesamt ist es entscheidend, sich bewusst zu sein, welche Lebensmittel für Hunde schädlich oder sogar giftig sein können. Wir hoffen, dass wir dir mit dieser Liste eine Idee davon geben konnten. Sowohl bei Früchten als auch bei Gemüse gibt es zahlreiche Sorten, die ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Anämie, Magen-Darm-Beschwerden oder sogar lebensbedrohliche Zustände auslösen können. Die Gesundheit deines Hundes sollte immer an erster Stelle stehen; daher ist es wichtig, dich über sichere Lebensmittel zu informieren und auf die Ernährung deines Vierbeiners zu achten. Bei Unsicherheiten ist es ratsam, sich von einem Tierarzt beraten zu lassen, um die bestmögliche Ernährung für deinen Hund zu gewährleisten und ihm ein langes, gesundes Leben zu ermöglichen. Letztendlich gilt: Vorbeugen ist besser als heilen, und das Wissen um sichere und unsichere Lebensmittel ist der Schlüssel zu einer gesunden Hundefreundschaft.

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