Mein Hund leckt ständig die Pfoten

Du kennst das sicher: Du sitzt gemütlich auf der Couch, dein Hund liegt entspannt neben dir, und plötzlich hörst du dieses unverkennbare Geräusch – Schleck, schleck, schleck. Du schaust rüber, und da ist er wieder, der Anblick deines Hundes, der hingebungsvoll seine Pfoten leckt, als wäre er kurz davor, sie in Schokolade zu verwandeln. (Halt Stop, darf mein Hund überhaupt Schokolade fressen? Die Antwort darauf erfährst du im separaten Blogbeitrag). Doch kommen wir zurück zur Thematik. Einmal ist ein solches Schlecken ja ganz süss, vielleicht sogar beruhigend. Aber wenn dein Hund ständig dabei ist, wird es nicht nur nervig, sondern kann auch auf ein ernstes Problem hinweisen. Warum tun Hunde das, und was kannst du dagegen tun? Lass uns das genauer unter die Lupe nehmen.

Warum leckt dein Hund seine Pfoten?

Pfotenlecken ist nicht per se ungewöhnlich. Hunde nutzen ihre Zunge, um sich zu reinigen oder kleine Verletzungen zu behandeln. Es ist ein natürlicher Instinkt und manchmal schlichtweg Teil der Hundepflege. Aber wenn das Lecken überhandnimmt, gibt es oft einen Grund, den du nicht ignorieren solltest. Es kann sich um ein körperliches Problem handeln, aber auch emotionale Ursachen wie Langeweile oder Stress können dahinterstecken. Es gilt also, genau hinzuschauen, um zu verstehen, was dein Hund dir durch sein Verhalten mitteilen möchte.

Mögliche Ursachen für das ständige Lecken

Eine der häufigsten Ursachen für übermässiges Pfotenlecken sind Allergien. Hunde können auf Pollen, Gräser, Hausstaubmilben oder bestimmte Inhaltsstoffe im Futter allergisch reagieren. Diese Allergien äussern sich oft durch Juckreiz, besonders an den Pfoten. Wenn dein Hund also zur Pollensaison oder nach dem Fressen eines bestimmten Futters intensiver leckt, könnte eine Allergie der Auslöser sein.

Aber auch Hautprobleme sind häufige Verdächtige. Chemikalien wie Reinigungsmittel oder Streusalz im Winter können die empfindliche Haut an den Pfoten reizen. Das führt dazu, dass dein Hund versucht, die Reizung durch Lecken zu lindern.

Verletzungen oder Fremdkörper wie kleine Splitter, Dornen oder Steine sind eine weitere mögliche Ursache. Hunde versuchen instinktiv, diese Fremdkörper durch Lecken zu entfernen. Ein genauer Blick auf die Pfoten kann hier oft Klarheit bringen.

Nicht zu vergessen sind Parasiten wie Flöhe oder Milben, die zu einem unerträglichen Juckreiz führen können. Besonders Milben setzen sich gerne in den Zwischenräumen der Pfoten fest.

Und schliesslich gibt es noch die Verhaltensprobleme. Stress, Angst oder einfach Langeweile können dazu führen, dass dein Hund seine Pfoten ständig leckt. Es ist eine Art Selbstberuhigung, ähnlich wie das Nägelkauen bei uns Menschen.

Symptome, auf die du achten solltest

Übermässiges Pfotenlecken ist oft nur die Spitze des Eisbergs. Achte darauf, ob die Pfoten deines Hundes gerötet oder geschwollen sind. Manchmal entstehen auch kahle Stellen oder Verfärbungen im Fell, besonders zwischen den Zehen. Diese entstehen durch das ständige Lecken und die Feuchtigkeit, die die Haut zusätzlich reizt. Offene Wunden oder Krusten sind ein klares Zeichen dafür, dass das Lecken bereits zu einer ernsthaften Hautirritation oder Infektion geführt hat.

Was kannst du tun, wenn dein Hund ständig die Pfoten leckt?

Der erste Schritt ist, die Pfoten regelmässig zu kontrollieren. Nach jedem Spaziergang solltest du prüfen, ob Fremdkörper wie kleine Steinchen oder Dornen in den Pfoten stecken. Reinige die Pfoten mit einem milden, hundefreundlichen Pflegemittel, besonders wenn dein Hund durch Schlamm oder über Streusalz gelaufen ist.

Im Winter kannst du die Pfoten deines Hundes mit einem speziellen Pfotenbalsam oder -wachs einreiben, um sie vor Kälte und Salz zu schützen. Das verhindert nicht nur das Lecken, sondern hält die Haut auch geschmeidig und gesund.

Wann solltest du einen Tierarzt aufsuchen?

Wenn das Lecken nicht aufhört und du keine offensichtliche Ursache findest, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Besonders wenn sich die Pfoten entzündet haben, dein Hund lahmt oder zusätzlich lethargisch wirkt, solltest du nicht länger warten. Der Tierarzt kann durch Hauttests, Blutuntersuchungen oder Allergietests die genaue Ursache ermitteln und gezielt behandeln.

Mögliche Behandlungen beim Tierarzt

Die Behandlung hängt natürlich von der Ursache ab. Liegt eine Allergie vor, kann der Tierarzt spezielle Medikamente oder sogar eine Hypoallergene-Diät vorschlagen. Hautinfektionen oder Verletzungen werden mit Antibiotika oder entzündungshemmenden Salben behandelt. In schwereren Fällen, etwa bei einer Infektion durch Milben, sind spezielle Mittel gegen Parasiten notwendig.

Bei stressbedingtem Lecken könnte dir der Tierarzt auch verhaltensberuhigende Massnahmen empfehlen oder einen Tierverhaltenstherapeuten hinzuziehen.

Wie kannst du das Lecken vorbeugen?

Vorbeugung ist das A und O. Regelmässige Pfotenpflege ist der Schlüssel. Achte darauf, die Pfoten deines Hundes nach jedem Spaziergang zu kontrollieren und sauber zu halten. Biete deinem Hund ausreichend Beschäftigung, damit er nicht aus Langeweile zum Lecken greift. Denk auch daran, bekannte Allergene so gut wie möglich zu meiden.

Hausmittel und ihre Wirksamkeit

Manchmal können auch einfache Hausmittel helfen. Kamillentee eignet sich hervorragend, um gereizte Pfoten zu beruhigen. Tauche ein sauberes Tuch in den abgekühlten Tee und tupfe die Pfoten sanft ab. Kokosöl hat eine entzündungshemmende und beruhigende Wirkung und kann in kleinen Mengen auf die Pfoten aufgetragen werden. Diese Mittel sollten jedoch nur unterstützend eingesetzt werden. Wenn die Symptome anhalten, ist ein Tierarztbesuch unerlässlich.

Fazit

Wenn dein Hund ständig seine Pfoten leckt, kann das ein Hinweis auf eine Vielzahl von Problemen sein – von Allergien über Verletzungen bis hin zu Stress. Wichtig ist, die Ursache zu erkennen und entsprechend zu handeln. Mit regelmässiger Pflege, einem aufmerksamen Auge und gegebenenfalls tierärztlicher Unterstützung kannst du deinem Hund helfen, sich wieder wohler zu fühlen. Pfotenlecken ist nicht nur lästig, sondern kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben, wenn es ignoriert wird. Also, lieber einmal mehr hinschauen und frühzeitig handeln, damit dein Vierbeiner glücklich und gesund bleibt.

Tradidog-Merksatz: Sei aufmerksam und gib alles, damit dein Hund weiterhin reagiert auf "Gib Pfote"! 

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